Von den bildhübschen Städten an der Costa Brava ist Cadaqués die Schönste im ganzen Land. Wie eine Perlenkette ziehen sich die weiß getünchten Häusern um die Bucht und spiegeln sich im kristallklaren Wasser.
Schon Dalí ließ sich von Cadqués verzaubern und weckte das einst verschlafene Fischerdörfchen Portlligat aus seinem Dornröschenschlaf und das Dalí Haus und Museum zieht heute täglich Hunderte von Touristen an.
Dank Cadaqués relativer Abgeschiedenheit blieb die Architektur des Orts vom Bau verschandelnder Hochhäuser verschont und alle, die den Charme der Costa Brava vergeblich in den von Massentourismus geplagteren Orten nördlich von Barcelona suchen, finden in Cadaqués die wahre Essenz der Costa Brava.
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Wann nach Cadaqués
Die beste Reisezeit für Cadaqués ist der Frühherbst, wenn nach einem turbulenten Sommer wieder etwas Ruhe einkehrt. Das gute Wetter hält sich meist noch bis Mitte Oktober und auch die Wassertemperaturen sind noch warm genug, um zu baden.
Auch der Frühling hat seinen Reiz, wenn Cadaqués im wahrsten Sinne des Wortes aufblüht, bis Mitte Juni ist das Wasser allerdings noch zu frisch, um im Mittelmeer zu baden.
Die meisten Besucher erhält Cadaqués im Sommer, wenn Touristen aus aller Welt die Sonne genießen, im Meer plantschen und bis spät in die Nacht an der Strandpromenade sitzen und Sangría schlürfen, während einheimische Urlauber der Hitze im Landesinneren flüchten und an ihrem Aperol Spritz nippen. Auch wenn im Sommer am meisten los ist, hat man nie das Gefühl, dass Cadaqués unerträglich überrannt ist. Wir zumindest waren Anfang August dort und hatten Schlimmeres erwartet.
Wie viele kleinere Orte an der Costa Brava, die vom Tourismus leben, klappt auch Cadaqués im Winter die Bürgersteige hoch und die meisten Restaurants und Geschäfte bleiben bis Frühjahr geschlossen.
Diese Ecke der Costa Brava ist bekannt für seine stürmischen Winde (Tramontana), die manche vielleicht schon von den Balearen kennen und die zu jeder Jahreszeit auftreten können, im Winter aber besonders ausgeprägt sind.
Was tun in Cadaqués
Cadaqués formt Teil des Cap de Creus, dem östlichsten Punkt der iberischen Halbinsel und rühmt sich damit, die ersten Sonnenstrahlen Spaniens einzufangen. Die Einwohner witzeln gerne, dass man in Cadaqués früher aufsteht als im Rest der Halbinsel, um mehr Zeit zum Nichtstun zu haben.
Ein beliebter Treffpunkt, um einen Kaffee zu trinken und zu frühstücken, ist das Societat l'Amistat im Casino, das direkt am Hauptstrand vor der Altstadt liegt.
Wer lieber auf einer Terrasse mit Meeresblick sitzt, findet entlang der Strandpromenade zahlreiche Restaurants, von denen viele auch Kaffee und belegte Brötchen (bocadillos) zubereiten, zum Beispiel die Bar Meliton, die Maritim Bar, die Bar Boia und das Gispert.
Das Brown Sugar in der Altstadt hat eine große Auswahl an Smoothies und Säften und im oberen Teil von Cadaqués liegt Es Bar de Dalt, das eine schöne Terrasse zum draußen sitzen hat.
Die Altstadt von Cadaqués
Um das Flair von Cadaqués aufzusaugen, empfehle ich euch zuerst einen Bummel durch die entzückende Altstadt, die sich zwischen dem südlichen Ende der Platja Gran und der Platja Port d'Alguer erstreckt. Ungefähr in der Mitte thront die Kirche, um die sich ein Labyrinth aus kopfsteingepflasterten Gassen zieht, die dem Verlauf der ehemaligen Stadtmauer folgen.
Vom Frühling bis in den Spätsommer hinein blühen die pinkfarbenen und lila Blüten der Bougainvillea und bilden farbige Tupfer an den weiß getünchten Fischerhäusern.

Wer ein Touristeninformationszentrum braucht, um seinen Spaziergang zu planen, findet das hinter dem Casino an der Strandpromenade. Man kann sich aber auch einfach ziellos durch das Labyrinth aus Gassen treiben lassen, es gibt viele hübsche Ecken zu entdecken und alle Wege führen letztendlich bergauf zur Kirche und bergab zurück zum Meer.
Unser Spaziergang durch Cadaqués begann an der Plaça Doctor Trèmols, wo gegenüber am Strand die Katamarane und Ausflugsschiffe aus dem nahegelegenen Ort Roses anlegen.
Bis zum 19. Jahrhundert war Cadaqués von einer Stadtmauer (muralla) umzogen, um den Küstenort vor Piratenangriffen zu schützen. Von der Burg, die sich einst über den Klippen erhob, ist heute nichts mehr übrig. Teile der Mauer wurden zum Bau von Gebäuden wiederverwendet, was man an manchen Häusern noch an der Neigung am unteren Ende der Fassade erkennen kann.

Durch das Portal de la Muralla betritt man die Altstadt, um auf die Carrer des Call zu gelangen, der Judengasse, um die im Mittelalter eine bedeutende jüdische Gemeinde angesiedelt war, die die privilegierte Lage des Fischerorts nutzte, um Seehandel zu betreiben. Die Existenz ist heute nur noch an den Straßennamen zu erkennen, die Synagoge verschwand im 15. Jahrhundert.
Die Carrer des Call ist eine der vielen Gassen der Altstadt, die mit Schieferstein in einem fischgrätenartigen Muster (Rastell) gepflastert sind, um bei Regen das Wasser abfließen zu lassen und auf den teilweise steilen Gassen Halt zu geben.
Vorbei an Kunstgalerien und kleinen Geschäften, wo handwerklich hergestellte Taschen, Körbe, Hüte, Schmuck und Keramik erworben werden können, dringt man tiefer in die Altstadt von Cadaqués vor. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt, lokale Spezialitäten wie Sardinen und Olivenöl können in altmodischen Geschäften erworben oder direkt vor Ort in den charmanten Restaurants verzehrt werden.
Biegt man nach links auf die Carrer de l'Església ab, gelangt man zur Església Santa María, einer spätgotischen Kirche aus dem 16. Jahrhundert. Zweimal wurde die Originalkirche zusammen mit der Ortschaft bei Piratenangriffen in Schutt und Asche gelegt, der letzte Angriff 1543 wurde von dem berühmt-berüchtigten Piraten Barbarossa angeführt.
Die von außen schlichte, weiß getünchte Kirche protzt im Inneren mit einem reich verzierten, barocken Altar, der die schwangere "Jungfrau" Maria aka Maria guter Hoffnung verehrt. Getragen wird der massive, goldbesetzte Altar aus Kiefernholz von zwei symbolischen Fischermännern und erinnert so daran, dass das einfache Volk einen wichtigen Teil zur Entstehung der Kirche beitrug, ähnlich wie bei der Kathedrale des Meeres in Barcelona.

Weniger pompös, aber genauso schön, ist der obere Teil der gegenüberliegende Fassade, wo Buntglasfenster schöne Lichtspiele erzeugen.
Die Kirche von Cadaqués beherbergt die älteste funktionelle Orgel Kataloniens, die aus dem 17. Jahrhundert stammt und deren dramatischen Klänge mit viel Glück bei einem Besuch der Kirche vernommen werden können.
Wer die Kirche geschlossen vorfindet, kann sich zumindest mit dem schönen Blick über die Dächer von Cadaqués auf das Meer trösten. Angeblich zeigten die Hauptfassaden der Fischerhäuschen ursprünglich zum Landesinneren, weil ihre Bewohner den Anblick des Meeres satt hatten. Mit Ankunft der Touristen öffneten sich die Häuser mit Fenstern und Balkonen zum Meer.

Über die malerische Carrer Curós gelangt man an kleinen Geschäften und Restaurants vorbei bergab zurück Richtung Meer. Biegt man auf die Carrer d'en Silvi Rahola ab, hat man vom Balkon vor der Casa de la Vila nochmal einen tollen Blick auf Bucht. Hier sieht man noch die Reste des halbrunden Wachturm El Baluard, der einst Teil der befestigten Stadt war und heute zum Rathaus gehört.
Über die Treppe hinunter gelangt man wieder auf die Strandpromenade, die links über die Riba Nemesis Llorens zurück zum Hauptstrand führt.
Anstatt direkt zurück zum Hauptstrand zu gehen, lohnt sich ein kleiner Umweg nach rechts an der Platja Port d'Alguer vorbei Richtung Riba Pitxot, einem der besten Aussichtspunkte in Cadaqués.
Strände und Aussichtspunkte in Cadaqués
Die Strandpromenade (Riba) zieht sich an der gesamten Bucht vor Cadaqués entlang, von der Platja Gran zu den kleineren Stränden Platja Port d'Alguer südlich und der Platja es Pianc nordöstlich des Hauptstrands.
Einen der schönsten Blicke auf die Kirche, der schon Dalí inspirierte, hat man hinter den Kolonnaden an der Riba Pitxot, die hinter der Platja Port d'Alguer liegt.

Im Restaurant Tallas kann lecker gegessen werden, während man den Blick von der Terrasse genießt. Das Talla ist immer gut besucht und wer keine Reservierung und nur wenig Hunger hat, kann auch nebenan im La Notta eine Kleinigkeit essen, wo das Essen einfach, aber das Preis-Leistungsverhältnis angemessen ist.
Die meisten Terrassenbars und Restaurants findet man vor der Platja Gran, dem größten und belebtesten Strand in Cadaqués. Am westlichen Ende des Hauptstrands vor der Plaça Doctor Tremols befinden sich die Ableger für die Katamarane nach Roses und zum Cap de Creus.
Cadaqués ist nicht für die schönsten Strände bekannt (da nimmt ihr Begur den Rang ab), aber der Stadtstrand ist leicht zugänglich und für eine kleine Abkühlung ist dieser kieselige, leicht abfallende Strand allemal geeignet.
Bevor Cadaqués Charme Touristen aus aller Welt anzog, pilgerte bereits die High Society von Barcelona, Girona und Figueras in den damals noch friedvollen Ort, darunter viele Künstler, die von der Abgeschiedenheit und wilden Schönheit des Cap de Creus Inspiration suchten.
Einer davon hat in Cadaqués besonders tiefe Spuren hinterlassen - an der Platja Grand steht heute neben der Bar die eher unscheinbare Statue von Salvador Dalí, der ohne seinen herausstechenden Schnurrbart nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist. Es heißt, dass der Künstler viel Zeit in der benachbarten Maritim Bar verbrachte, Vermouts schlürfte und Tomatenbrot ass.
Am nördlichen Ende der Platja Gran fällt die Casa Blaua mit ihrer Fassade aus blauer Keramik ins Auge. Ihr offizieller Name ist Casa Serinyana, wie damals üblich wurde das modernistische Gebäude aus dem 20. Jahrhundert nach seinem Auftraggeber benannt. Don Octavio Serinyana aus Barcelona war einer der sogenannten Indianes, die sich Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in den Amerikas ein Vermögen aufbauten, um als gemachte Männer nach Katalonien zurückkehrten.

Die erfolgreichen Heimkehrer bauten nach ihrer Rückkehr gerne luxuriöse Häuser in den Küstenorten, die einen Kontrast zur Schlichtheit der Fischerhäuschen bilden. Und wer sich fragt, was so eine Villa in Cadaqués kostet: für schlappe 15 Millionen steht sie momentan zum Verkauf.
Über die Riba des Poal gelangt man zum gleichnamigen Strand, einer winzigen Bucht wo gerade mal Platz für zwei Fischerboote und ein paar Handtücher ist. Gegenüber der Bucht zweigt eine enge Gasse Richtung Dalí Museum ab.
Folgt man der Strandpromenade weiter über die Pujada de Pianc, erstreckt sich auf der gegenüberliegenden Seite der Küste Cadaqués in ihrer ganzen Pracht.

Entlang der gesamten Promenade gibt es einige gute Restaurants, wo man den atemberaubenden Blick mit einem Gläschen Wein und ein paar Tapas genießen kann, zum Beispiel das Nord Est oder das ReMei.
Auch in der nächsten Bucht, c.a. 5 Minuten hinter dem Aussichtspunkt auf der Av. Victor Rahola, kann man entweder im La Sal Es Xiringuito Ses Oliveres oder dem Fischrestaurant Blue Cadaqués gut essen und dabei aufs Meer blicken.
Die Preise sind hier generell etwas höher, weil die Strandbars ihr Geschäft hauptsächlich in den Sommermonaten machen, dafür sitzt man in erster Strandlinie mit herrlichem Blick aufs Meer.
Die meisten Restaurants haben bis in den späten Abend geöffnet und im Café de la Habana kann man die Nacht mit Cocktails und Musik ausklingen lassen.
Museumshaus Dalí in Portlligat
Barcelona hat Gaudí und Cadaqués hat Dalí.
Das Museumshaus Dalí liegt in Portlligat, eine einst verschlafene Bucht mit einer handvoll Fischerhütten - bis Dalí sich in den Ort verliebte und dort mit seiner Frau und Muse Gala lebte, bis er sich nach deren Tod mit gebrochenem Herzen in seine Burg Castillo Gala Dalí in Púbol zurückzog.

Heute ist das Dalí Museumhaus eine der Must-See Sehenswürdigkeiten in Cadaqués.
Geboren wurde der exzentrische Künstler mit dem berühmtesten Schnurrbart der Welt in der naheliegenden Stadt Figueres, wo sich das von ihm gegründete Dalí Museo-Teatro befindet. Zusammen mit Púbol bilden Cadaqués und Figueres das Dalí-Dreieck.
Wie kommt man von Cadaqués zum Dalí Museumshaus
Portlligat kann ab Cadaqués entweder mit dem Auto oder zu Fuß erreicht werden. Mit dem Auto braucht man c.a. 10 Minuten und es gibt einen großen Parkplatz, wo Fahrzeuge kostenfrei abgestellt werden können (auch größere Camper waren dort geparkt).
Um zu Fuß zum Museumshaus Dalí zu gelangen, folgt man der Strandpromenade in Cadaqués bis zur Platja des Poal und biegt auf die Carrer de la Miranda ab, die bergauf an einem Campingplatz vorbei zur Avenida Salvador Dalí und schließlich bis Portlligat - Casa Dalí führt. Der Weg ist gut beschildert und man benötigt c.a. 15 - 20 Minuten.
Alternativ kann Portlligat auch über den Küstenweg erreicht werden, der Teil des Camí de Ronda ist. Dazu später ein bisschen mehr. An der Küste entlang ist man c.a. 2 Stunden unterwegs.
Tickets für das Dalí Museumshaus
Trotz der etwas isolierten Lage erhält das Dalí Museumshaus täglich Hunderte von Besuchern, die zu jeder Jahres- und Tageszeit anreisen und einen Spontanbesuch unmöglich machen.
Kauft eure Tickets deshalb unbedingt schon vorab Online, ohne Vorabreservierung hat man so gut wie keine Chance, Tickets zu erwischen.
Online gekaufte Tickets müssen 30 Minuten vor dem gebuchten Zeitfenster im Tickethäuschen abgeholt werden! Kommt man zu spät, verliert man das Recht auf Eintritt. Die Besichtigungen sind sehr organisiert und alle 10 Minuten werden kleinen Grüppchen von 8 Personen Zugang gewährt.

Um auf Nummer sicher zu gehen, solltet ihr eure Tickets mindestens eine Woche im Voraus kaufen, in der Hochsaison früher, vor allem wenn der Museumsbesuch das Hauptmotiv eures Cadaqués-Besuchs ist. Sonst kann es sein, dass ihr vor einem ausverkauften Tickethäuschen steht.
Leider mussten wir das am eigenen Leib erfahren, als bei unserem Spontanbesuch an einem Montag Vormittag die Tickets für die komplette Woche ausgebucht waren. Für uns blieb das Museumshaus also verschlossen, aber zumindest konnten wir den weitläufigen Olivenhain besichtigen, wo schon Dalí aufs Meer blickte und sich von dem mediterranen Licht inspirieren ließ.
Die Tickets für den Olivenhain kosten 8 EUR und können auch spontan vor Ort gekauft werden. Im Ticket für das Museumshaus ist der Olivenhain bereits beinhaltet.
Tipp: größere Taschen und Rucksäcke dürfen weder in das Museum, noch in den Olivenhain mitgenommen werden. Gegenüber des Ticketgebäudes liegen in einem separaten Steinhäuschen Schließfächer, für die man eine 50 Cent oder 1 Euro Münze braucht. Wer keine Münzen dabei hat, kann sich eine am Ticketschalter leihen (auch hier spreche ich wieder aus eigener Erfahrung).


Öffnungszeiten Dalí Museumshaus
- 1. - 6. Januar Dienstag - Sonntag: 10:30 – 18:00 Uhr
- 7. Januar – 10. Februar: Geschlossen
- 11. Februar - 30. März Dienstag - Sonntag: 10:30 – 18:00 Uhr
- 1. April - 15. Juni täglich: 10:30 – 18:00 Uhr
- 16. Juni - 14. September täglich: 9:30 – 20:00 Uhr
- 15. September - 31. Oktober täglich: 10:30 – 18:00 Uhr
- 1. November - 31. Dezember Dienstag - Sonntag: 10:30 – 18:00 Uhr
Letzter Einlass: bis 40 Minuten vor Schließung, die Säle schließen 15 Minuten vorher.
Besondere Öffnungszeiten: 6. Januar, 9. Juni, 10. November, 8., 24. und 29. Dezember
Geschlossen: 1. Januar, 2. Juni, 6. Oktober, 25. Dezember
Mehr Info und aktuelle Öffnungszeiten findet ihr auf der Webseite des Ticketverkäufers.
Besuch im Dalí Museumshaus
Das Dalí Museumshaus besteht aus mehreren Bereichen: den Wohnräumen von Salvador und Gala, die Einblick in deren Privatleben bieten, dem lichtdurchfluteten Atelier des Künstlers, wo Gala und andere Modele für ihn posierten und dem Außenbereich, ein skurriler Themepark mit viel Kitsch und Swimmingpool, umgeben vom Olivenhain.

Für das Museumshaus hatten wir also kurzfristig keine Tickets bekommen und somit kann ich euch nur meine Erfahrung der Besichtigung des Außenbereichs schildern, die im Patio vor dem Museumshaus begann.
Was gibt es also im Olivenhain zu sehen? Hauptsächlich Olivenbäume, wie zu erwarten ist, aber auch ein paar ...Eier. Wer Dalís Werke kennt und weiß, dass Eier eines der Lieblingssymbole des surrealistischen Künstlers waren, wird auch hiervon kaum überrascht sein.
Das Theatermuseum in Figueres wird von insgesamt 16 Eiern geschmückt, so viele sind es im Museumshaus nicht (ich habe 3 gezählt), aber mit dem allgegenwärtigen blauen Mittelmeer im Hintergrund geben sie schöne Fotomotive ab.

Auch die liegende Christusskulptur, die aus Treibgut des nahegelegenen Strands hergestellt wurde (el Cristo de los escombros), zieht alle Blicke auf sich, was vor allem an ihrer Größe liegt - sogar auf Google Maps ist sie zu sehen, wie ich eben festgestellt habe.
Im audiovisuellen Raum auf einer Anhöhe im Olivenhain erfährt man mehr über den Künstler und über die Geschichte des Museumshaus.
Der Poolbereich vor dem Haus am Ende der Besichtigung gibt einen Geschmack darauf, wie es im Inneren des Dalímuseum aussieht: eine kuriose Mischung aus Michelin-Männchen, Plüschtieren und Kitschobjekten, die scheinbar wahllos um einen penisförmigen Swimmingpool angeordnet sind und ahnen lassen, dass hier so manche wilde Party stattfand.
Der sympathische Security informierte uns, dass es sich bei bei den Gegenständen hauptsächlich um Geschenke von Freunden und Gästen Dalís handelte. Wie es scheint, hatte Dalí einen ausgefallen Geschmack, was Geschenke (oder Freunde) betraf...
Auf dem Weg zum Ausgang erlebt man nochmal einen kleinen Glücksmoment in Form einer nostalgischen Telefonzelle, die zu Zeiten als Dalí und Gala hier lebten natürlich funktionierte und von Gästen genutzt wurde. Heute gibt sie (wenn man fotogen ist, hem) eines von vielen tollen Fotomotiven im Dalí Museumshaus ab.

Typische Gerichte und Restaurants in Cadaqués
Bis in die 50-er Jahre lebte Cadaqués fast ausschließlich von der Fischerei und hauptsächlich vom Sardellenfang. Auch heute noch ist Cadaqués bekannt für seine gesalzenen und eingemachten Anchovis, die in vielen Restaurants als Tapa mit Pfeffer und Olivenöl oder als Pastasauce serviert werden.
Ein beliebtes Gericht der Region ist der Suquet de Peix, ein intensiv schmeckender Fischeintopf aus Tomaten, Kartoffeln, Safran, Knoblauch und Paprika, der ursprünglich von den Fischern aus beschädigtem Fang direkt im Boot zubereitet wurde.
Wen das alles schaudern lässt, kann sich mit ein paar Taps de Cadaqués trösten, Biskuits in Form von Sektkorken, die mit Puderzucker und Zimtaroma überzogen sind. Taps bekommt man zum Beispiel in der berühmtesten Konditorei von Cadaqués Can Cabrisas (auch als La Mallorquina bekannt) und in vielen Restaurants in Cadaqués gibt es die Taps flambiert mit Rum als Dessert.
Generell stehen in Cadaqués natürlich viele Fischgerichte und Meeresfrüchte auf der Speisekarte und auch Paella und den für die Region typischen, saftigeren Arroz meloso werden von vielen Restaurants zubereitet. Für die lieben Touristen und für Kinder wird aber auch Fleisch, Pizza, Hamburger usw. angeboten.
Der Fisch an der Costa Brava ist natürlich besonders frisch und schmeckt nicht so "fischig" wie ich in aus Deutschland in Erinnerung habe, darum esse ich an der Küste mittlerweile gerne Fisch, vor allem die, die keine kleinen Gräten haben, wie Seeteufel (Rape) oder Wolfsbarsch (Lubina).
Auch die Reisgerichte (Paella) schmecken kaum nach Fisch und in einigen Restaurants kann man sie Tot pelat bestellen, d.h. Schalentiere und Muscheln wurden bereits geschält.
Restaurants in Cadaqués
Cadaqués hat viele gute Restaurants, einige davon mit Strandlage direkt am Meer, andere in der charmanten Altstadt.
Auch an den Ribas und der Pujada des Pianc, die an den winzigen Buchten Platja Es Pianc und Platja Port d'Alguer verlaufen, gibt es einige nette Restaurants mit Terrasse, von wo es sich den tollen Blick genießen lässt.
Nord Est- einer der besten Ausblicke auf Cadaqués und die Kirche. Tapas, Fisch, Fleisch, Nudeln, hier ist für jeden etwas dabei. Reservierung ist nicht möglich und die Tische werden nach Verfügbarkeit vergeben, was für spontanere Besucher von Vorteil sein kann.
Auch im Restaurante Sa Roca d'es Tamariu haben wir spontan einen Tisch bekommen, um einen Pre-Dinner Cocktail zu schlürfen und ein Ceviche zu essen.

ReMei - hier hatten wir eine Tischreservierung, allerdings erst für 22 Uhr, was uns dann letztendlich zu spät war (früh Online reservieren ist empfehlenswert!). Das Restaurant hat gute Empfehlungen auf Google und zumindest den traumhaften Blick auf die Bucht und auf Cadaqués kann ich bestätigen.
Ein kleines Stückchen weiter, c.a. 5 Minuten zu Fuß, liegen die Strandbar La Sal es Xiringuito Ses Oliveres und das Fischrestaurant Blue Cadaqués (es gibt aber auch Fleisch), in beiden kann man bei Strandblick gut essen und im Xiringuito kann auch nur was getrunken werden.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht liegt das Restaurant Talla, das ebenfalls sehr gute Rezensionen hat, das wir aber nicht ausprobiert haben (rechtzeitige Tischreservierung ist im Sommer unbedingt notwendig!).
Auch in den hübschen Gassen der Altstadt findet man nette Restaurants, wo es oft etwas ruhiger ist, als an der Strandpromenade und man auch ohne Reservierung eher einen Tisch bekommt. Zum Beispiel das La Sirena de Cadaqués, wo man auf dem winzigen Hof vor dem Restaurant leckere Fischgerichte und Paella essen kann.
Den etwas experimentierfreudigeren unter euch rate ich einen Besuch in der Casa Anita, eine urige Bodega mit katalanischer Hausmannskost. Es gibt nur einige wenige, große Tische, was es einfach macht, mit anderen Besuchern ins Gespräch zu kommen.
Für Veganer gibt es in Cadaqués nicht viele Optionen, aber im Brown Sugar hat man zumindest eine kleine Auswahl an vegetarischen und veganen Tapas, Sandwiches und Salaten und vielen leckeren Smoothies. Abends kann man hier bei relaxter Stimmung auch gute Cocktails trinken und ab und zu wird Live-Musik gespielt.
Restaurant Barroco - libanesisches Restaurant mit fleischlichen, vegetarischen und veganen Optionen. Sehr zu empfehlen ist das Degustationsmenu. Das Logo wurde von keinem anderen als Dalí entworfen, der hier selbst viele Stunden verbrachte, um mit Freunden in dem gemütlichen Patio zu essen.
Auch das Gato Azul und das Lua Wine & Food haben fernöstliche Einflüsse und bieten eine Auswahl an veganen Optionen an.
Übernachten in Cadaqués
Cadaqués ist sehr romantisch und es lohnt sich, eine Nacht hier zu verbringen. Auch Naturliebhaber und Wanderer können Cadaqués als Base für Ausflüge in das Naturschutzgebiet Cap de Creus nutzen.
Ob bei einem späten Abendessen in einer der Terrassenbars an der Pujada des Pianc, einem Absacker unter Mondenschein oder einfach nur einem Spaziergang an der Küste entlang - vom Anblick des hell erleuchteten Cadaqués auf der anderen Seite der Bucht wird man sich nicht so schnell sattsehen.

Wer den Blick auf die Bucht auch vom Hotel aus genießen möchte, sollte sich ein Zimmer im Hotel Playa Sol nehmen, das direkt an der kleinen, ruhigen Bucht Es Pianc liegt. Parkplätze sind auf Anfrage verfügbar.
Boutique Hotel Vila Gala - dieses zentral am Hang gelegene, hübsche Boutique Hotel bietet Blick auf die Kirche, die Altstadt und das Meer. Das Hotel verfügt über einen eigenen Parkplatz.
Neben der Kirche liegt das Vehí, das trotz seiner zentralen Lage sehr ruhig ist und alles in allem das wahrscheinlich beste Preis- Leistungsverhältnis in Cadaqúes bietet.
Nichts zerstört Romanze so wie Kindergeschrei und wer entspannende Ruhe genießen will, ist im Arrels Hotel Cadaqués gut unterbracht, einem "Adult Only" Hotel mit (kinderfreiem) Pool und spektakulärem Blick auf Cadaqués, das einem zu Füßen liegt. Der Parkplatz ist im Zimmerpreis mit inbegriffen.
Auch das moderne Tramuntana Hotel ist Adult Only und liegt noch etwas zentraler, außerdem wird hier das wahrscheinlich beste Frühstück in Cadaqués zubereitet. Parkplatz gibt es leider keinen, aber wer Gepäck hat, wird mit einem Golfcart vom Parkplatz abgeholt.
Hostal El Ranxo - Zentral gelegene, einfache, aber charmante Pension mit freundlichem Personal und sehr gutem Preis- Leistungsverhältnis.
Ok, das waren also die Hotels in denen ich gebucht hätte, wenn wir unseren Cadaqués-Trip rechtzeitig geplant hätten. Da wir uns mitten in der Hochsaison sehr kurzfristig nach Cadaqués und auf Hotelsuche gemacht haben, hatten wir leider keine große Auswahl an zahlbaren und schönen Unterkünften.
Wir haben im Hostal Cristina genächtigt, eine von mehreren Budget-Pensionen in Strandnähe. Die Lage war super, das Zimmer völlig ausreichend und das en Suite Badezimmer sauber. Allerdings ziehen die günstigen Preise auch viele jüngere Touristen aus Frankreich den verschiedensten Ländern an und es kann Nachts im Flur laut werden. Zur Straße hin sind die Zimmer aber recht gut isoliert (zumindest die ohne Balkon im oberen Stockwerk).
Das Hotel Octavia hat ein paar Sternchen mehr und kostet auch ein bisschen mehr, ist aber generell eine weitere günstige Option, um in Cadaqués zentral zu übernachten.
Wer mit dem Auto anreist, sollte bei den Budget-Hotels noch bedenken, dass der öffentliche Parkplatz am Ortseingang von Cadaqués separat bezahlt werden muss (c.a. 26 EUR am Tag, manche Hotels haben besondere Raten für ihre Gäste ausgehandelt).
Wie kommt man nach Cadaqués
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war Cadaqués vom Inland isoliert - der einzige Weg war über das Meer und es war, als lebte man auf einer Insel. Auch heute noch liegt Cadaqués wie eine Oase in der schroffen Küstenlandschaft und wer in den Ort will, muss erstmal c.a. 20 Minuten auf einer kurvigen Straße zurücklegen.
Generell bewegt man sich an der Costa Brava am besten mit dem Auto voran. Die Küstendörfer liegen meist etwas abseits von den Hauptstraßen und auch die schönsten Strände sind oft abgelegen und nicht mit Zug oder Bus zu erreichen.
Im Sommer ist die Zufahrt mit Privatfahrzeugen zum Cap de Creus eingeschränkt und es ist einfacher, den Linienbus zu nehmen, der Cadaqués mit dem Leuchtturm verbindet.
Ab Barcelona nach Cadaqués
Mit dem Auto
Ab Barcelona legt man den größten Teil der Strecke auf der mautfreien Autobahn AP-7 bis zur Ausfahrt Figueres-Roses zurück. Der NII und C-260 folgend fährt man weiter bis Empuriabrava und biegt hier, kurz vor Roses, auf die GI-6114 ab und folgt der kurvenreichen Straße bis Cadaqués.
Fahrtdauer: c.a. 2 Stunden 10 Minuten (170 km)
Am Eingang des Orts liegt der kostenpflichtige Parkplatz Riera Sant Vicenç von Saba (Saba heißt das Unternehmen). Der Parkplatz kostet pro Stunde c.a. 3,30 EUR und am Tag 25,25 EUR (wir haben für c.a. 12 Stunden über Nacht knapp 26 EUR gezahlt). Die meisten Hotels haben keine eigenen Parkplätze und schicken einen hierher. Auf dem Parkplatz können auch Camper abgestellt werden.
Natürlich kann man sein Glück versuchen und sich auf die Suche nach einem kostenfreien Parkplatz machen, wir hatten das Auto zum Beispiel ein paar Stunden in der Nähe der Platja Ses Oliveres abgestellt, wo die Parkplatzsuche einfacher ist.
Mit dem Bus
Endlich gibt es einen Direktbus von Barcelona nach Cadaqués, was den Ort auch für einen Tagesausflug lohnenswert macht.
Im Sommer gibt es täglich mehrere direkte Busse von Barcelona Estació Nord nach Cadaqués. Auch vom Flughafen (T1 + T2) gibt es im Sommer täglich Busse.
Der Winterfahrplan liegt aktuell (September) noch nicht vor. Weiter Info findet ihr auf der Webseite des Busunternehmens Moventis - Sarfa.
Fahrtdauer: ab 2 Stunden 45 Minuten
Preis: c.a. 28 EUR einfache Fahrt / c.a. 56 EUR Hin- und zurück
Tagesausflug nach Girona, Figueres und Cadaqués
Bei diesem Tagesausflug ab Barcelona im klimatisierten Reisebus lernt man nicht nur Cadaqués, sondern auch die schöne mittelalterliche Altstadt von Girona kennen und in Figueres hat man die Chance, das Dalí Museumstheater zu besichtigen.
Der Tagesausflug kostet 65 EUR und lohnt sich für alle, die kein Auto und nicht viel Zeit haben, um die Costa Brava zu erkunden, vor allem wenn man bedenkt, dass ein Busticket nach Cadaqués und zurück alleine schon 56 EUR kostet. Eintrittskarten für die Dalí Museen können optional dazu gebucht werden.
Die ortskundigen Reisebegleiter sprechen Spanisch und Englisch und führen durch die Altstadt von Girona, die etwas größer ist. In Cadaqués hat man genug Zeit, den kleinen Ort auf eigene Faust zu entdecken.
Ausflug ab Barcelona nach Girona, Figueres und Cadaqués
Ab Girona nach Cadaqués
Wer am Flughafen von Girona landet, muss zunächst mal einen Bus zur Busstation im Zentrum nehmen und kann dort in einen Bus nach Cadaqués umsteigen. Alternativ kann man vom Zugbahnhof die Renfe Richtung Figueres nehmen und von dort mit dem Bus weiter (aus Figueres verkehren die Busse etwas häufiger).
Mit dem Auto
Wer mit dem Auto unterwegs ist, für den ist die Strecke ähnlich wie ab Barcelona: über die Autobahn AP-7 bis Ausfahrt Figueres-Roses, weiter auf der NII und C-260 und schließlich über die kurvenreiche GI-6114 Richtung Küste und Cadaqués.
Fahrtdauer: 1 Stunde 15 Minuten (75 km)
Mit dem Bus
Auch ab Girona gibt es im Sommer mehrere Busse täglich nach Cadaqués, ab September verkehren die Busse nur unter der Woche. Der Winterfahrplan ist auf der Webseite noch nicht geladen.
Fahrtdauer: 1 Stunde 30 Minuten
Preis: 12,45 EUR einfache Fahrt / 24,90 EUR hin- und zurück
Ab Figueres nach Cadaqués
Dalífans werden sicherlich auch das Dalí Theater-Museum in Figueres besichtigen - viel mehr gibt es dort auch nicht zu sehen, aber das kleine Städtchen ist ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt an der Costa Brava. Figueres und mit der Bahn an Barcelona, Girona und Frankreich und mit Bussen an viele weitere Orte der Costa Brava angeschlossen.
Mit dem Auto
Mit dem Auto benötigt man über die C-260 und die GI - 614 c.a. 50 Minuten (40 km).
Mit dem Bus
Im Sommer verkehren mehrere Busse täglich von Figueres nach Cadaqués. Der Winterfahrplan ist auf der Webseite von Moventis noch nicht geladen.
Fahrtdauer: 1 Stunde
Preis: 6,60 EUR einfache Fahrt / 13,40 EUR hin- und zurück
Ab Roses mit dem Katamaran
Roses ist eine weitere sehenswerte Küstenstadt an der Costa Brava, in der alle Busse aus Barcelona und Girona auf dem Weg nach Cadaqués einen Zwischenstopp einlegen. Wer mehrere Tage an der Costa Brava verbringt, kann also in Roses aussteigen und den Ort erkunden.
Ab Roses hat man außerdem die Möglichkeit, mit dem Katamaran nach Cadaqués zu schippern. Die Katamarane legen am Pier zwischen der Platja Nova und Platja de la Punta vom Espigón dels Ginjolers ab .
Fortbewegung in Cadaqués
Die Ortschaft Cadaqués ist klein und lässt sich am besten zu Fuß erkunden, ein Auto oder öffentliche Verkehrsmittel sind nicht notwendig.
Um zum Dalí Museumshaus in Portlligat zu gelangen, kann man entweder mit dem Auto fahren oder ein Taxi nehmen, wenn man die 20 Minuten nicht zu Fuß gehen möchte.
Mit der Bimmelbahn Cadaqués erkunden
Wer kein eigenes Fahrzeug hat, kann die Umgebung von Cadaqués und das Cap de Creus mit der nostalgischen Bimmelbahn erkunden.
Der Tren Turístic, der von den Einheimischen auch liebevoll El trenet genannt wird, bietet 2 verschiedene Routen an:
Cadaqués und Portlligat - An der Küste entlang gehts nach Portlligat und übers Inland zurück. Die Fahrten finden mehrmals täglich statt und dauern c.a. 1 Stunde, es werden 4 Stopps eingelegt, um Fotos zu schießen. Der Preis beträgt 11 EUR.
Cap Creus - An der Küste entlang gehts durch Portlligat und weiter zum Leuchtturm am Cap de Creus, wo ein Stopp von 20 Minuten eingelegt wird, bevor die Bahn nach Cadaqués zurückrumpelt. Die Fahrt findet einmal täglich statt und dauert c.a. 2 Stunden. Der Preis beträgt 17 Euro.
Die Haltestelle und das Tickethäuschen befinden sich am Hauptstrand, in der Nähe des Dalí-Denkmals.

Bedenkt, dass man in Portlligat nicht aus der Bahn steigen kann, um das Dalí Museumshaus zu besichtigen.
Ausflug ins Naturschutzgebiet Cap de Creus
Das Cap de Creus ist der wildeste Teil der wilden Küste. Eine schroffe Landschaft, über die 300 Tage im Jahr der berüchtigte Wind Tramuntana weht und die Felsen zu dramatischen Formationen skulpiert, die Dali zu Gemälden wie "Der große Wichser" inspirierten.
Zwischen Land und Meer liegen eingerahmt von Klippen unberührte, winzige Buchten mit kristallklarem Wasser, die oft nur mit halsbrecherischen Wanderungen (ich übertreibe) oder mit dem Boot zu erreichen sind.
All dies macht den Naturpark Cap de Creus zu einem Outdoor Paradies für Aktivitäten wie Wandern, Radfahren, Kayaken, Schnorcheln und Tauchen.
Faro del Cap Creus
Am östlichsten Punkt der iberischen Halbinsel erhebt sich vor dem von Winden aufgewühltem Meer der Leuchtturm von Cap de Creus und belohnt Wanderer mit einem spektakulären Blick auf Cadaqués und den Golf von Roses - an klaren Tagen kann man bis auf die Medes-Inseln blicken, einem Naturschutzgebiet und Paradies für Taucher.
Tipp: Von den Terrassen der beiden Restaurants (Restaurant Sa Freu Tapas Bar und Restaurant Cap de Creus) hat man ebenfalls tolle Ausblicke auf die Küste und das Meer, informiert euch vorab unbedingt über die Öffnungszeiten.
Der Leuchtturm liegt mit dem Auto c.a. 10 Minuten von Cadaqués entfernt, Einschränkungen wegen Brandgefahr für motorisierte Fahrzeuge könnt ihr euch auf der Webseite der Generalitat de Catalunya ansehen.
Eine Wanderung von Cadaqués zum Leuchtturm dauert c.a. 5-6 Stunden.
Auch die oben erwähnte Bimmelbahn Tren Touristic fährt einmal am Tag die Route bis zum Leuchtturm und lohnt sich vor allem, wenn man nicht zu lange verweilen und nur ein paar Fotos machen will.
Alternativ fahren mehrmals täglich auch Linienbusse zwischen der Busstation Corral d'en Morell bei Portlligat und dem Leuchtturm hin und her und auch ab der Busstation in Cadaqués verkehren ein paar Busse am Tag. Der Fahrpreis beträgt c.a. 7 EUR Hin- und Zurück, den Fahrplan könnt ihr euch auf der Webseite von Moventis ansehen.
Camí de Ronda
Auch an der Küste entlang gibt es einige schöne Wanderwege entlang der Camí de Ronda, der sich an der gesamten Costa Brava bis Frankreich hochzieht und auch etappenweise zurückgelegt werden kann. Ein beliebter Abschnitt ist die Strecke von Cadaqués nach Portlligat zum Dalí Museumshaus, für den man c.a. 2 Stunden benötigt.
Die Route ist meist ebenerdig und für jeden zugänglich, bis auf den letzten Abschnitt kurz vor Portlligat, der über einen engen Weg über felsiges Gestein führt. Der Weg ist nicht eindeutig ausgeschildert und man sollte sich vorab nochmal etwas genauer über die Strecke informieren (zum Beispiel auf Wikiloc).
Ein weiterer beliebter Abschnitt am Cap de Creus ist von L'Escala bis nach Roses, wo man bereits 6 Stunden unterwegs ist.
Orte in der Nähe von Cadaqués
Ganz ehrlich ist Cadaqués das Beste, was die Provinz Alt Empordà zu bieten hat. Aber es gibt noch ein paar weitere sehenswerte Orte wie Roses, die Hauptstadt des Cap de Creus ist und das kleinere Port de Selva, ein weiteres Fischerdörfchen, dass aber nicht den selben Charme besitzt wie Cadaqués.
Empuriabrava wird auch das europäische Miami genannt, da alle Häuser an Kanälen gelegen sind. Auf den ersten Blick ist das ganz beeindruckend, leider hat Empuriabrava Null Charme und außer ein paar sehr touristischen Restaurants und Bars nichts weiter zu bieten (zumindest haben wir das so empfunden).
Ein Selling Point ist für viele der breite und lange Strand, der eigentlich untypisch für die Costa Brava ist und für den man von Barcelona nicht unbedingt bis Empuriabrava fahren muss, ähnliche Strände findet man in Calstelldefels oder in Ocata.
Die schönsten Strände der Costa Brava findet man übrigens in der angrenzenden Provinz Baix Empordà, genauer gesagt in Begur, wo es sich auf jeden Fall empfiehlt, ein Auto zu haben.
Auch das Monasterio de San Pedro de Roda kann nur mit dem Auto erreicht werden. Das mittelalterliche Benediktinerkloster liegt c.a. 35 Minuten von Cadaqués entfernt, leider haben wir es bei unserem letzten Besuch in Cadaqués nicht dorthin geschafft.

