Frühstücken in Galizien, Mittagessen in Guadalajara, Tapas in Granada und ein mediterranes Abendessen in Girona und das alles an einem Tag, ohne Barcelona zu verlassen. Selbst ein kleines Stück der Lieblingsinsel der Deutschen, sprich Mallorca, findet man im Poble Espanyol, dem spanischen Dorf in Barcelona.
Das Poble Espanyol wurde anlässlich der Expo 1929 erbaut, um Besuchern einen authentischen Einblick in das Leben einer typischen spanischen Stadt zu geben. Entstanden ist ein charmantes Dorf mit verwinkelten Gassen, Plätzen, Kirchen, kleinen Handwerksgeschäften und Restaurants um zu verweilen.
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Av. Francesc Ferrer i Guàrdia 13, 08038 Barcelona
Plaça Espanya L1 L3 L8 S3 S4 S8 S9 R5 R50 R6 R60
noch c.a. 800 Meter zu Fuss oder mit Buslinie 13, 23, 150
Hop-On-Hop-Off Bus: Poble Espanyol
Öffnungszeiten des Poble Espanyol
Montags: 10 - 20 Uhr
Dienstags - Sonntags: 10 - 24 Uhr
25. Dezember: 10 - 14 Uhr
1. Januar: 13 - 24 Uhr
Öffnungszeiten der Geschäfte: 10 - 19 Uhr
Ticketpreise für das Poble Espanyol
Online | Am Schalter | |
Erwachsene | 13,50 EUR | 15 EUR |
Kinder (4-12 J.) | 9 EUR | 10 EUR |
Kinder unter 4 Jahre und in Begleitung eines Erwachsenen haben freien Eintritt (es muss Ticket für 0 EUR "gekauft" werden)
Es handelt sich um die offiziellen Ticketpreise, beim Kauf über diese Webseite und Tiqets fallen keine Gebühren an.
Am Schalter sind von 10 - 18:30 Uhr Audioführer auf Deutsch für 3,50 EUR erhältlich, es muss eine Kaution von 20 EUR hinterlegt werden, die man nach Abgabe des Geräts zurückerhält. Nur nach Verfügbarkeit.
Nur am Schalter mit Ausweis erhältlich:
Rentner ab 65 Jahre: 10 €
Studenten: 11,25 €
Rollstuhlfahrer: Gratis
Personen mit Behindertenausweis: 10,50 €
Für Rollstuhlfahrer sind c.a. 70% des Grundstücks zugänglich.
Hunde sind im Poble Espanyol erlaubt, solange sie an der Leine gehen.
Fahrräder, Roller und Skateboards sind im spanischen Dorf verboten.
Wie kommt man zum Poble Espanyol?
Mit der Metro bis Plaça Espanya und dann Richtung Palacio Nacional Montjuïc bzw. MNAC, c.a. 800 Meter zu Fuß, mit leichtem Anstieg. Alternativ kann man ab Plaça Espanya einen Bus der Linien 13, 23 oder 150 nehmen und an der Haltestelle Poble Espanyol aussteigen.
Auch die Hop-On-Hop-Off Busse halten direkt am Eingang des Poble Espanyol.
Die Entstehung des Poble Espanyol für die Weltausstellung
Anlass für die Erbauung des Poble Espanyol war die Weltausstellung, die 1929 zum zweiten Mal in Barcelona abgehalten wurde. Die Expo hatte generell große Auswirkungen auf das Stadtbild von Barcelona, unter anderem wurde die Plaça Catalunya im Zentrum fertiggestellt und mit der Plaça Espanya entstand ein neuer Platz und Verkehrsknotenpunkt.
Auf dem Ausstellungsgelände am Fuß des Montjuïc entstanden neue Infrastrukturen und viele beliebte Sehenswürdigkeiten in Barcelona, unter anderem die Font Màgica und der Palau Nacional, in dem das Nationale Museum für Kunst (MNAC) untergebracht ist.
Das Poble Espanyol sollte den internationalen Besuchern der Weltausstellung einen authentischen Einblick in das Leben und die Kultur Spaniens bieten.
Dazu reisten die Gründer des Poble Espanyol durch ganz Spanien und besuchten mit Kamera und Skizzenblock bewaffnet über 1600 Dörfer der iberischen Halbinsel, um sich zu inspirieren. Dabei ging es ihnen nicht darum, die spektakulärsten Bauwerke ausfindig zu machen, sondern den spanischen Flair einzufangen und zu übermitteln und so entstand ein "typisch" spanisches Dorf mit Plazas, Gassen, öffentlichen Einrichtungen, kleinen Geschäften und Restaurants.
13 Monate dauerte die Fertigstellung des Poble Espanyol, das nach der Weltausstellung eigentlich wieder abgerissen werden sollte. Aufgrund seiner Beliebtheit entschloss man sich aber glücklicherweise zu seiner Erhaltung und heute ist das spanische Dorf eine der beliebtesten Attraktionen in Barcelona, die auch gerne von Einheimischen besucht wird.
Das Poble Espanyol diente unter anderem als Kulisse für die Verfilmung von Patrick Süskinds Roman "Das Parfüm". Die Plaza Mayor war Stätte der geplanten Hinrichtung von Baptiste Grenouille, die im Film in einer euphorischen Orgie zwischen den 800 Schauspielern und Extras endete.
Quer durch Spanien an einem Tag
Empfangen wird man am Eingang des Poble Espanyol von zwei Rundtürmen, die den Wachtürmen der Stadt Ávila samt mittelalterlichen Mauer nachgestellt sind.
Der Ankunftsbereich erinnert an einen typisch kastilischen Platz. Hier kann man sich anhand interaktiver Bildschirme einen Überblick über das Poble Espanyol und seine Geschichte verschaffen und im Multimedia Bereich dank modernster Technik in die verschiedenen Regionen von Spanien eintauchen. Anhand von Fotos und typischen Geräuschen und Gerüchen wird man mit allen Sinnen auf seine Reise durch Spanien vorbereitet.
Das Poble Espanyol ist in verschiedene geographische und kulturelle Zonen aufgeteilt: Nordspanien, Südspanien, Zentralspanien und der Mittelmeerraum. Außerdem gibt es noch einen Extra-Bereich der den "Fiestas" gewidmet ist und wo Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen abgehalten werden.
Bei einer Reise durch das Poble Espanyol kann man in Werkstätten Glasbläsern, Töpfern, Schmieden und anderen Handwerkern bei der Ausführung ihres Gewerbes über die Schultern blicken.
Leider gibt es ja solche Geschäfte und Werkstätten im alltäglichen Leben dank Kaufhäusern und Amazon kaum noch, wodurch man das Gefühl hat, im Poble Espanyol nicht nur durch Spanien, sondern auch in die Vergangenheit zu reisen. Überhaupt wirkt das ganze Poble Espanyol etwas mittelalterlich und moderne Gebäude sieht man (zum Glück) kaum.
Wer hungrig ist, findet an fast jeder Ecke ein Restaurant oder eine Bar, denn die Spanier lieben es, auswärts Tapas zu essen. Je nachdem, wo im Poble Espanyol man sich befindet, kann man außer typischem spanischem Essen auch Gerichte der einzelnen Regionen ausprobieren.
Im Sommer finden abends zahlreiche Konzerte auf der Plaza Mayor und in der Picknick-Zone statt, weshalb es sein kann, dass diese Bereiche für Besucher des Poble Espanyol abgesperrt sind (wer sein Ticket über Tiqets Online kauft wird vorab informiert, wann welche Bereiche nicht zugänglich sind).
Barcelona Regenschirmstraße
Im Poble Espanyol liegt eine der meist-gegoogelten Straßen Spaniens. Die Gasse mit den bunten aufgespannten Regenschirmen befindet sich gleich am Eingang des Poble Espanyol und ist einer der Höhepunkte des Besuchs im spanischen Dorf.
Lohnt sich ein Besuch im Poble Espanyol?
Barcelona liegt ja bekanntlicherweise nicht in Spanien, sondern in Katalonien. So sehen das zumindest viele Katalanen. Tatsächlich war Barcelona immer schon moderner, kosmopolitischer und europäischer als andere spanische Städte, was teilweise an ihrer Lage am Meer liegt.
Wer also einen Einblick in das spanische Leben und in die spanische Kultur erhalten will, sollte sich das Poble Espanyol unbedingt ansehen.
Natürlich ist das alles nicht echt und nur nachgestellt, aber trotzdem oder genau deswegen hat das Poble Espanyol viel Charme und ist in vieler Hinsicht malerischer, sauberer und sicherer als eine typische spanische Stadt.
Wer ein paar Tage in Barcelona verbringt, dem kann ich das Poble Espanyol auf jeden Fall empfehlen. Hat man nur ein verlängertes Wochenende in Barcelona, sollte man die Zeit lieber nutzen, um durch das Gotische Viertel von Barcelona zu schlendern, da es (trotz massenweise Touristen) eben doch authentischer ist und man viel über die Entstehung von Barcelona erfährt und direkt am katalanischen Leben teilnimmt.